Die Wirkung von Kaffee

Genussmittel Kaffee.
Wie gesund ist Kaffee?



Kaffee, Kaffeetasse, Kaffeekonsum | TCM Schule Basel

Kaffee, ein alltägliches Genussmittel

Kaffee ist ein Genussmittel und aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Die Kaffeebohnen werden aus Steinfrüchten verschiedener Pflanzenarten aus der Familie der Rubiaceae gewonnen. Die beiden wichtigsten Arten der Kaffeepflanze sind Coffea arabica (Arabica-Kaffee) und Coffea canephora (Robusta-Kaffee), mit vielen Sorten und Varietäten.

Kaffeefrüchte, Kaffeekirschen, Kaffeeblätter| TCM Schule Basel

Der Ursprung von Kaffee

Die Kaffeepflanze stammt ursprünglich aus Äthiopien. Der Legende nach entdeckte der Hirte Kaldi, dessen Ziegen nach dem Verzehr der roten Kaffeekirschen aufgedreht herumsprangen, die Kaffeepflanze. Zum ersten Mal wurde Kaffee in der Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens bereits 900 n. Chr. erwähnt. Damals wurden die Blätter und die getrockneten Kirschen, ähnlich wie Tee, in heissem Wasser aufgegossen und dann getrunken. Erst später, als Kaffee durch die arabische Welt ins Osmanische Reich und später nach Istanbul gelangte, entsprach die Zubereitung stärker der heutigen Form. Die rohen, trockenen Samen (streng genommen sind es keine Bohnen) wurden geröstet, fein gemahlen und in Wasser mehrfach aufgekocht.
Im 16. Jahrhundert eröffneten in Istanbul die ersten Kaffeehäuser. Für Kaffeetrinker des damaligen Osmanischen Reichs war der Kaffeekonsum jedoch alles andere als ein "Kaffeekränzchen". Unter dem Herrscher Murad IV war Kaffee sogar verboten, Kaffeehäuser wurden niedergerissen, Kaffeetrinker verfolgt und bestraft. Reisende brachten Kaffee als Souvenir nach Europa mit. Dieses "Mitbringsel" erfreute sich bei uns Europäern besonderer Beliebtheit, sodass bereits im 17. Jahrhundert in Venedig und danach in London und Wien, sowie schliesslich auch in Paris Kaffeehäuser eröffnet wurden.

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Wirkung von Kaffee nach Chinesischer Medizin

Um die Wirkung von Kaffee zu verstehen, hilft die Traditionelle Chinesische Medizin, die Energie dieses Getränkes zu erklären: Kaffee ist aromatisch-aufheiternd, scharf-zerstreuend, bitter-ausleitend und je nach Zubereitung leicht süsslich.
Die aromatische Qualität und der Geruch von Kaffee öffnen die Kanäle des Herzens und regen den Shen (Geist) an. Die scharf-zerstreuende Natur bringt einem zum Schwitzen, der bittere Geschmack hat eine abführende Wirkung auf Tai Yang (Blase und Dünndarm) und vor allem auf Yang Ming (Magen und Dickdarm), die Darmpassage wird angeregt und der Urin wird klarer.
Die thermische Wirkung von Kaffee ist eindeutig kalt. Geröstet verliert er zwar an Kälte, bleibt dennoch etwas kühlend und ausleitend, kann also nicht Yang sein. Kaffee kann keine Energie aufbauen, und ist somit nicht mit Ginseng, Süssholz oder Honig zu vergleichen, denn nur süsse und warme Arzneien können Qi aufbauen.
Die Frage, die man sich stellen darf, ist: woher kommt denn die Energie von Kaffee? Sie kommt durch eine Auszehrung des Jing (Essenz): Das Qi wird aus unserer eigenen Reserve freigesetzt (abgeschröpft). d.h. die Energie des Kaffees ist eine oberflächliche Energie, eine Reaktion des Körpers, um den Kaffee verdauen zu können. Wenn die Nieren spüren, dass Kaffee zu verdauen ist, schalten sich die Nebennieren ein und erhöhen die Herzfrequenz und verursachen einen Herz-Kreislauf-Stress. Das ist der "Koffeinrausch". Es ist ein völlig falsches, künstliches Hochgefühl. Es verursacht den Verbrauch von Körperflüssigkeiten und kostbare Nieren-Essenz.
Dazu ist festzuhalten, dass Kaffee Feuchtigkeit ausleitet und austrocknet. Die Kaffeebohne ist eine Steinfrucht und Steinfrüchte werden in der Chinesischen Medizin angewendet um Feuchtigkeit auszuleiten. Der bittere Geschmack ist ebenfalls austrocknend und leitet nach unten. Man bemerkt dies nach zwei bis drei starken italienischen Ristretto-Kaffees: Diese austrocknende Wirkung verletzt das Herz-Blut und kann zu Lichtempfindlichkeit führen, weiter entsteht ein innerer Wind, welcher sich durch Zittrigkeit und Nervosität bis hin zu Schlaflosigkeit äussert. Schliesslich wird auch der Magen angegriffen, Sodbrennen und Übersäuerung sind die Symptome.
Wenn man dem Kaffee Milch hinzufügt, werden die Proteine und Fette schwer verdaulich und können die Zirkulation des Magen- und Gallenblasen-Qi blockieren. Dies ist einer der Hauptgründe für den Zusammenhang zwischen Migräneanfällen und dem Konsum von Cappuccino oder Milchkaffee.

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Kaffee-Konsum: Für wen ist Kaffee zu empfehlen?

Wenn Feuchtigkeit-Hitze und eine gute Nieren-Energie vorhanden sind, kann Kaffee empfohlen werden.
Wichtig: Verwenden Sie stets guten Kaffee von Bio-Qualität. Pestizide oder auch Alukapseln, zum Teil mit Zugabe von Aspartam sind und bleiben bei übermässigen Kaffeekonsum Verursacher von neurologischen Erkrankungen und gar Krebs.
Kaffee gewürzt mit Zimt oder Kardamon ist eine hervorragende Medizin um Nässe-Hitze-Krankheiten zu behandeln und so zum Bespiel einer Sommergrippe mit Durchfall, Trägheit und Kopfschmerzen oder gar Hepatitis oder Covid entgegenzuwirken.
Weiter kann eine Tasse Kaffee durch die absenkende Wirkung die Darmpassage anregen und dabei unterstützen schwere Gerichte und Fleisch zu verdauen, ist also vorbeugend gegen ernährungsbedingte Erkrankungen wie Diabetes. Kaffee ist ein Getränk für Denker und Schriftsteller, er fördert den konzeptionellen Verstand, weshalb eine Tasse Kaffee hilfreich bei Studienarbeiten sein kann.
Wer aber müde oder erschöpft ist, wer unter Herzklopfen oder Schlafstörungen leidet, kälteempfindlich ist oder an innerer Trockenheit leidet, sollte regelmässigen Kaffeekonsum mit Vorsicht angehen.

Kaaffeelied, Carl Gottlieb Hering| TCM Schule Basel

Ob Kaffee nun schädlich oder gesund ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nichts ist für jeden gut, bzw. schädlich. Doch hilft dazu vielleicht ein Kanon aus dem 19. Jahrhundert, geschrieben von Carl Gottlieb Hering mit den Worten: "C A F F E E – trink nicht so viel Kaffee."