Die Walnuss

Die Walnuss - Hú Táo Rén - 胡桃仁

juglandis regiae semen

Walnuss | TCM Schule Basel | Nahrungsmittel nach Chinesischer Medizin

Die Walnuss: Bezeichnung in der Geschichte

Der griechische Name der Walnuss lautet Dios balanos, was mit Eichel Gottes oder auch Eichel des Zeus übersetzt werden kann. Bei den Römern wurde daraus die Iovis glans, die Eichel des Jupiter. Die Bezeichnung schliff sich im Laufe der Zeit zu Juglans ab und wurde im Jahr 1753 durch den berühmten schwedischen Naturforscher Carl von Linné um regia für königlich ergänzt. Die namensgeschichtliche Entwicklung zeigt, dass der Walnuss von jeher eine mythische, ja geradezu göttliche Bedeutung beigemessen wurde. Die heutige Bezeichnung Walnuss leitet sich ursprünglich von welsche Nuss, also von den Romanen her kommende Nuss ab, da sie über Frankreich oder Italien ins Deutsche kam.

Nussbaum | TCM Schule Basel | Nahrungsmittel nach Chinesischer Medizin

Die Walnuss: ihre Anwendungen in der Geschichte

Die Walnuss galt schon in den antiken Kulturen als Symbol der Fruchtbarkeit. Auch die Ähnlichkeit zum menschlichen Gehirn übte eine Faszination aus. Sie wurden bei griechischen und römischen Hochzeitsritualen im Gemach des Brautpaares verstreut und unter die Gäste geworfen. Dieser Brauch verhieß eine glückliche Ehe und Kinderreichtum.
Im christlichen Abendland hat die Walnuss jedoch verschiedenen Bedeutungen. Zum einen wird sie mit Jesus Christus verknüpft und symbolisiert das Fleisch Christi, das in Marias Schoss gewachsen ist. Die Walnuss gilt zudem als Symbol der Kirche selbst. Sinngemäß wird hier unter der festen Schale die süße Tugend im Herzen verwahrt. Ikonographisch wurde Josef, als er Maria ehelichte, nicht selten mit dem Zweig des Walnussbaumes in der Hand dargestellt. In vielen Weihnachtsliedern und am Weihnachtsfest selbst ist die Walnuss bis heute fester Bestandteil.
Als Symbol der weiblichen Fruchtbarkeit wurde die Walnuss jedoch auch häufig mit Wollust und Sünde in Verbindung gebracht. Im Elsass etwa setzte man eine reiche Nussernte mit einer Vielzahl von unehelichen Kindern gleich. Man sagte, sie seien von einem Walnussbaum gefallen. Eine versteckte Bedeutung hat die Walnuss auch in vielen, von den Gebrüdern Grimm gesammelten Volksmärchen und in den Kunstmärchen der Romantik.

Walnuss, Honig | TCM Schule Basel | Nahrungsmittel nach Chinesischer Medizin

Die Walnuss: ihre Eigenschaften nach den modernen Erkenntnissen

Der Nussbaum gehört zu den ältesten Nahrungsmitteln der Erde. Die Nährwerte der Walnuss beschäftigten Wissenschaftler schon im Mittelalter. Mit rund 90 Nährstoffen ist die Baumnuss ein echter Alleskönner und wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Um nur einige zu nennen: Magnesium, Zink, Kupfer, Eisen, Phosphor, etliche Vitamine und gute Fette, Folsäure, Eisen sowie Kalium machen aus der Walnuss ein echtes Superfood, das in jede gesunde und ausgewogene Ernährung gehört. Die Fülle an Antioxidantien kann neben typischen Alterserkrankungen auch Krebs und Krankheiten des Herz-Kreislauf￾Systems vorbeugen.

Walnussbrot | TCM Schule Basel

Die Walnuss - Hú Táo Rén: Wirkung nach Chinesischer Medizin

Die chinesische Bezeichnung der Walnuss ,He Tao Ren' bedeutet ‚Ausländer-, Barbaren-Pfirsichkern'. Es ist davon auszugehen, dass die Walnuss um die Han-Zeit (ca. 200 Jh. v. Chr. Bis ca. 200 Jh. n. Chr.) über Zentralasien nach China gelangte. Sie wurde vor Allem im Norden und dem Nord-Westen Chinas kultiviert und gehört heute zu den wichtigsten Nüssen Chinas, geschätzt als überaus wertvolles Arzneimittel und in der chinesischen Küche eine wichtige Zutat bei unzähligen Gerichten und eignet sich übrigens als ideales Frühstück: täglich ein paar Nüsse, zusammen mit ein paar Gou Qi Beeren und sie haben eine wunderbar wirkende anti aging Medizin, die überdies auch gut für unsere grauen Zellen ist, denn nicht umsonst finden sich Baumnuss als wichtiger Bestandteil im Studentenfutter.

Walnussschlaen Dekoration  | TCM Schule Basel

In der Heilkunde wird Hú Táo Rén klassifiziert als Yang Tonikum. Dies bedeutet, sie ist ein sehr wertvoller Energielieferant von warmer und bewegender Natur. Der süssliche Geschmack dieser unglaublichen Baumfrucht wirkt zudem äusserst nahrhaft und ist stabilisierend auf das Struktivpotential, also auch Yin nährend, Essenz-Jing auffüllend, wirkt Alterungsprozessen entgegen, verschafft Linderung bei Schwäche und Schmerzen der Lendenwirbelsäule und hilft sogar bei Impotenz und Spermienproblematiken. Kurz gesagt, sie bringt dich in Form, hilft dem Immunsystem und wirkt sich positiv auf die Durchblutung und das Lymphatische System aus!
Man sagt He Tao Ren verbindet Himmel und Erde, was bedeutet, die Nieren werden unterstützt, das Qi der Lunge aufzunehmen. Anders formuliert, die Abwärtsbewegung der Atmung wird gefördert, um auch Keuchhusten, Kurzatmigkeit oder Asthma zu behandeln. Zu diesem Zweck wird die Nuss vorher geröstet.
Die bewegende und auch nährende Eigenschaft der Nuss hat auch einen positiven Einfluss auf die Darmperistaltik. Sie ist laxierend, befeuchtet den Darm und behandelt trockenen Stuhl und chronische Verstopfung. Der übermässige Genuss kann jedoch zu Durchfall führen.
Vorsicht beim Verzehr von Wallnüssen ist auch geboten bei fiebrigen Erkrankungen oder bei Hitze Zuständen. Einige Menschen reagieren sensibel in der Mundhöhle, wobei es zur Bildung von Aphten kommen kann.
Mit Salz präparierte Walnusskerne wirken noch spezifischer auf die Nieren und das Urogenitalsystem, um schmerzhafte Miktion zu behandeln und sogar Blasensteine aufzuweichen.

Nussschnaps, Rezept | TCM Schule Basel

Rezept Nussschnaps: fit durch den Winter

Um den Johannistag (24.6.) werden 32 grüne Nüsse geerntet, gewaschen und halbiert. Diese werden einen Monat lang (kann auch mehr sein, bis 3 Monate) in 2 Liter süsslichen Rotwein und 1 Liter Schnaps (Korn oder Wodka) eingelegt. Fertig ist ein äusserst hilfreiches Präparat für ein starkes Immunsystem, ein ideales Tonikum für den Winter. Als Variante kann man auch eine Handvoll Gou Qi Beeren und etwas Ginseng dazugeben. So wird die Wirkung auf das Immunsystem noch mehr unterstützt.

Nuss, Licht | TCM Schule Basel

Rezept Lauchgemüse mit Baumnüssen - Medizin kann auch lecker sein

Eine ganz einfache Zubereitung von Lauch mit Nüssen kann verwendet werden bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Dazu wird Lauch angedünstet und anschliessend eine Handvoll zerkleinerte Walnüsse mitgedünstet. Kann mit Salz und Gewürzen abgeschmeckt werden. Als Variante können die Nüsse vorab geröstet werden, was sie bekömmlicher macht, vor Allem bei Patienten mit Schleim Problematik, Übergewicht oder weichem Stuhlgang.